“Amazonas – Musiktheater in drei Teilen”: Weltpremiere in München

Pressemitteilung

27. April 2010

“Amazonas – Musiktheater in drei Teilen”: Weltpremiere in München

Am 8. Mai 2010 wird “Amazonas – Musiktheater in drei Teilen” auf der Münchener Biennale – Internationales Festival für neues Musiktheater uraufgeführt. Das multimediale Musiktheater-Projekt ist in enger Zusammenarbeit mit den Yanomami, eine der letzten großen indigenen Gruppen Südamerikas, entstanden und verbindet Musiktheater, Medienkunst, indianische Kosmologie und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einem künstlerischen Ganzen. Das Projekt bietet einen ungewöhnlichen Zugang in eine vom Untergang bedrohte Welt. Podiumsdiskussionen und Künstlergespräche begleiten die Premiere in München.

Mit dem Amazonas-Urwald schwindet der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten wie auch die Heimat der indigenen Bevölkerung Brasiliens. Täglich werden gigantische Flächen des weltgrößten Regenwalds durch Brandrodung für Viehzucht, Energie- und Rohstoffgewinnung zerstört – mit verheerenden Folgen für das Klima weltweit. Diese bedrohliche Entwicklung wird zum Ausgangspunkt für “Amazonas”. Das multimediale Musiktheater-Projekt ist eine Koproduktion des Goethe-Instituts, der Münchener Biennale, des ZKM Karlsruhe, des SESC São Paulo, der Hutukara Associação Yanomami und des Teatro Nacional São Carlos in Lissabon. Am 8. Mai 2010 wird “Amazonas” in der Reithalle in München uraufgeführt, weitere Vorstellungen finden vom 9. bis 12. Mai statt.

“Das bemerkenswerte Projekt ‘Amazonas’ transportiert besser als die wohl formuliertesten Konzeptionen, was die Kulturarbeit der Goethe-Institute in aller Welt zu leisten vermag: Dialog und Austausch zur gemeinsamen Bewältigung von Fragen, die längst aus ihrem rein lokalen Kontext getreten sind und nunmehr uns alle betreffen,” kommentiert Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, das Zusammenspiel renommierter Partner aus drei Ländern.

Brasilianische und europäische Medienkünstler, Komponisten, Soziologen und Anthropologen haben gemeinsam mit den Yanomami ein Konzept entwickelt, das aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und die indianische Kosmologie und Spiritualität gleichermaßen mit einbezieht. In drei künstlerisch selbstständigen Teilen erzählt das Musiktheater vom klimatischen, politischen und kulturellen Drama, das sich täglich in Amazonien abspielt. So nimmt “Amazonas” drei Dimensionen eines Themas, an dem sich ein Stück globaler Zukunft entscheidet, in den Fokus und wirft einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und eine mögliche Zukunft der Region.

Gespräche mit den Initiatoren, Künstlern und Produzenten des Musiktheaters begleiten die Aufführungen in München:

Am Freitag, 7. Mai 2010 laden das Goethe-Institut und die Münchener Biennale von 17 bis 19 Uhr zu dem Symposium “Amazonien und Musiktheater. Eine Herausforderung”. Zu Gast in der Zentrale des Goethe-Instituts sind Davi Kopenawa, Schamane und Sprecher der Yanomami, der Franzose Bruce Albert, Anthropologe und Yanomami-Experte, Laymert Garcia dos Santos, Soziologe und Philosoph aus Brasilien, sowie Joachim Bernauer, Projektkurator und Leiter des Goethe-Instituts Lissabon. Nach Grußworten des brasilianischen Kulturministers João Luiz Silva Ferreira und Danilo Santos de Miranda, Präsident des SESC São Paulo, erzählen sie im Gespräch mit Christoph Bartmann, Leiter der Abteilung Kultur und Information des Goethe-Instituts, von den Herausforderungen und Chancen, die in der Begegnung von zwei völlig unterschiedlichen Zivilisationen liegen, von ungeahnten Parallelen zwischen schamanischen Ritualen und Medientechnologie und vom “Mythos Amazonas”. Anschließend sprechen die Komponisten der drei Teile des Musiktheaters, Klaus Schedl aus München, Tato Taborda aus São Paulo und Ludger Brümmer vom ZKM Karlsruhe mit Peter Ruzicka, Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale, über ihre Kompositionen.

Veranstaltungsort:
Goethe-Institut Zentrale (Hilmar-Hoffmann-Saal), Dachauer Straße 122, 80637 München; Eintritt frei, Simultanübersetzung Deutsch/Portugiesisch

In der Bayerischen Akademie der Schönen Künste kommen am Sonntag, 9. Mai 2010 von 11 bis 13 Uhr der Philosoph Peter Sloterdijk, Siegfried Mauser, Musikwissenschaftler und Pianist, Michael Scheidl, Regisseur der ersten beiden Teile des Amazonas-Musiktheaters, Peter Ruzicka, Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale, sowie Peter Weibel, Leiter des ZKM Karlsruhe, zu einem interdisziplinären Symposium zusammen.
Zur Einführung spricht Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts.

Veranstaltungsort:
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München; Eintritt frei, Veranstaltungssprache Deutsch

Ausführliche Informationen zu “Amazonas – Musiktheater in drei Teilen” bietet die Website www.amazonas-musiktheater.org

“Amazonas – Musiktheater in drei Teilen” ist eine Koproduktion des Goethe-Instituts, der Münchener Biennale, des ZKM Karlsruhe, des SESC São Paulo, der Hutukara Associação Yanomami und des Teatro Nacional São Carlos, Lissabon. Kooperationspartner: Operadays Rotterdam und Netzzeit (Wien). Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Programm “KULTUR” der Europäischen Union, die Deutsche Bank, Petrobrás, Hamburg Süd und die Fundação EDP. Medienpartner: ARTE, Deutschlandradio Kultur, Antena 2 und RTP.

Kontakt:

Christoph Mücher
Pressesprecher
Goethe-Institut
Tel.: +49 89 15921 249
muecher@goethe.de

Christiane Jekeli
Pressearbeit “Amazonas”
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 546
presse.amazonas-musiktheater@goethe.de

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