Ibero-Amerikanisches Institut Veranstaltungsprogramm Dezember 2008

Montag, 1.12.2008, 19.00 Uhr, Simón-Bolívar-Saal

Vortrag

Walnice Nogueira Galvão: Guimarães Rosa heute lesen. Eine Bilanz

In Zusammenarbeit mit dem Lateinamerika-Institut der FU Berlin und der Botschaft von Brasilien

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung João Guimarães Rosa: Leben und Werk

Sprache: Deutsch, Portugiesisch mit Simultanübersetzung / Alemão, português com tradução simultânea

Zum Auftakt des Internationalen Symposiums João Guimarães Rosa. Räume und Wege: Regionale und universelle Dimensionen, das das Lateinamerika-Institut der FU Berlin und die Botschaft von Brasilien vom 1. bis zum 3. Dezember 2008 anlässlich der Jubiläumsfeiern zu João Guimarães Rosa (1908-2008) veranstaltet, hält Prof. Dr. Walnice Nogueira Galvão (Universidade de São Paulo) einen breit angelegten Vortrag zur Forschungsgeschichte zu diesem großen brasilianischen Schriftsteller und seinem Werk.

Dr. Walnice Nogueira Galvão veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu Guimarães Rosa und zu Literatur- und Kulturkritik im Allgemeinen. Zehn Jahre ihrer Forschungsarbeit widmete sie der kritischen Ausgabe von Grande sertão: veredas (1956) der Editions Archives.

2. – 31.12.2008, Lesesaal

Mo Fr 9.00 19.00 Uhr, Sa 9.00 13.00 Uhr

Ausstellung

João Guimarães Rosa: Leben und Werk

2008 jährte sich der Geburtstag des bedeutenden brasilianischen Schriftstellers João Guimarães Rosa zum 100. Mal. Bekannt wurde Rosa (1908-1967) vor allem durch den Roman Grande Sertão: veredas (1956), der, wie auch andere Teile seines Werkes, in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Rosas Romane und Erzählungen bildeten die Grundlage für zahlreiche Spielfilme und Fernsehserien.
Seine diplomatische Tätigkeit führte João Guimarães Rosa zwischen 1938 und 1942 nach Hamburg, wo er sich für verfolgte Juden einsetzte und ihnen die Ausreise ermöglichte.

Das Ibero-Amerikanische Institut würdigt Leben und Werk des Schriftstellers mit einer Ausstellung aus den Beständen der Bibliothek.

Eröffnung: Montag, 1.12.2008, 19.00 Uhr, Simón-Bolívar-Saal mit einem Vortrag von Prof. Dr. Walnice Nogueira Galvão

4. – 6.12.2008, Simón-Bolívar-Saal

Donnerstag, 4.12.2008, 14.30 18.00 Uhr; Freitag, 5.12.2008, 14.30 18.30 Uhr; Samstag, 6.12.2008, 10.30 – 13.00 Uhr

Themenschwerpunkt Tropen

Internationales Symposium

Science in the Field Transregional Scientific Fields

In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Universität Potsdam
Gefördert von: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Sprache: English/Spanish with simultaneous translation English-Spanish-English on Friday and Saturday;
Inglés/español con traducción simultánea inglés-español-inglés el viernes y sábado

Main objective of the multidisciplinary symposium is to achieve a more comprehensive understanding of the field as a specific knowledge arena. Three complementary dimensions of the field will be taken into account: The work in the field, the objects of the field and the circulation between the field and the centres of knowledge production, transfer and storage. The field is an invention of the metropolis; it cannot exist without the centres where the experiences of the field are processed, consolidated and disseminated and the material impacts of the knowledge processes of the field are organized, archived and mixed up. Key institutions of the metropolis are universities and academies, museums, libraries and archives, botanical and zoological gardens. One question will be how actors, knowledge and objects travel between the field, the centres and the centres of the periphery.

The detailed program: http://www.iai.spk-berlin.de/veranstaltungen/veranstaltungsprogramm/veranstaltung/278.html

Donnerstag, 4.12.2008, 19.00 Uhr, Simón-Bolívar-Saal

Themenschwerpunkt Tropen

Vortrag

Ottmar Ette: Alexander von Humboldt: Wissenschaft im Feld – Transareale Wissenschaftsfelder in den Tropen

Vortragsreihe Die Tropen. Ansichten von der Mitte der Weltkugel

Sprache: Deutsch mit englischer Simultanübersetzung /German with simultaneous translation into English

Meine Gesundheit und Fröhlichkeit hat trotz des ewigen Wechsels von Nässe, Hitze und Gebirgskälte sichtbar zugenommen, seitdem ich Spanien verließ. Die Tropenwelt ist mein Element. Mit diesen Worten umriss Alexander von Humboldt (1769-1859) in einem Brief vom 21. Februar 1801 aus La Habana an seinen Freund Karl Ludwig Willdenow die besondere Bedeutung der Tropen nicht allein für sein eigenes körperliches und seelisches Gleichgewicht, sondern auch für die von ihm entfaltete Humboldtsche Wissenschaft. Deren transareale Anlage im Wechselspiel unterschiedlicher Forschungsfelder von Humboldts Feldforschung steht im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Dr. Ottmar Ette (Universität Potsdam). Erfand Humboldt die Tropen neu?

Donnerstag, 11.12.2008, 19.00 Uhr, Simón-Bolívar-Saal

Themenschwerpunkt Tropen

Vortrag

Elke Mader: Tropisches Kino Zur Rezeption von indischen Filmen in Afrika und Lateinamerika

Vortragsreihe Die Tropen. Ansichten von der Mitte der Weltkugel

Sprache: Deutsch

Populäres indisches Kino erfreut sich seit einigen Jahrzehnten weltweiter Beliebtheit, sowohl im transnationalen Gefüge der südasiatischen Diaspora als auch weit darüber hinaus. Von besonderem Interesse in dieser Dynamik ist die Rezeption von “Bollywood” in anderen Ländern des Südens, die eine große Bandbreite von lokalen Aneignungen und transkulturellen Praktiken miteinschließt. Der Vortrag von Prof. Dr. Elke Mader (Universität Wien)beschäftigt sich mit dieser Thematik am Beispiel von Nigeria und Peru, insbesondere in Hinblick auf interkulturellen Dialog und kosmopolitische Populärkultur im Zeichen der Globalisierung.

Samstag, 13.12.2008, 19.00 2.00 Uhr, Otto-Braun-Saal

Themenschwerpunkt Tropen

Lange Nacht des tropischen Films

In Zusammenarbeit mit den Freunden des IAI

Eintritt: 8 Euro

Die Lange Filmnacht des IAI hat Tradition und feiert mit ihrer 10. Auflage ein kleines Jubiläum. Bisher war sie dem lateinamerikanischen Kino gewidmet. Diesmal ist sie Teil des Wissenschafts- und Kulturprogramms Die Tropen. Ansichten von der Mitte der Weltkugel, das die Äquatorialregionen der Welt aus unterschiedlichen Blickwinkeln in den Fokus nimmt. Im Mittelpunkt stehen drei exemplarische Werke aus Lateinamerika, Afrika und Asien, die auf ganz unterschiedliche Weise von der Zerrissenheit des Menschen zwischen verschiedenen Kulturen, städtischer Zivilisation und den eigenen Gesetzen des Dschungels erzählen.

19.00 Uhr
Einführung der Filmwissenschaftlerin Prof. Dr. Ute Fendler (Universität Bayreuth): Tropische Welten – Visionen, Projektionen, Inszenierungen

Der einführende Vortrag will einen kurzen Überblick über Tendenzen in diesem breit gefächerten Begriffsfeld Tropen geben.
Die Tropen entstehen als Region in der Geographie und den Wissenschaften mit den Entdeckungsreisen der Europäer nach Übersee. Damit ist der Begriff Tropen zunächst eine europäisch geprägte Weltsicht, die durch das Sammeln von Informationen in eine Gesamtsicht integriert werden musste. Die Gegensätze moderates und tropisches Klima sind dabei allgegenwärtig und werden im Laufe der letzten drei Jahrhunderte mit Bedeutungszuweisungen aufgeladen, die sich zwischen dem Pathologischen und dem Sublimen ansiedeln. Hinzu kommt in einer post-kolonialen Epoche, dass die Stimmen aus den tropischen Regionen sich mehren, die diese Vorstellungen aufgreifen, neu deuten oder eigene Sichtweisen diesem europäischen Bilderarchiv der Tropen entgegen- oder zur Seite stellen.

19.30 Uhr
Macunaíma
Regie: Joaquim Pedro de Andrade, Brasilien 1969, OmU engl., 105 Min

Eine metaphorische und pikareske Darstellung gesellschaftlicher Realitäten sowie eine Karikatur brasilianischer Mentalität. Der “tropikalistischste” aller brasilianischen Filme, nach dem Roman von Mario de Andrade.

Zu Beginn des Films kurze Einführung durch Ute Fendler

21.15 21.30 Uhr     -Pause-

21.35 Uhr
Le silence de la forêt
Regie: Bassek ba Kobhio, Didier Ouénangaré, Kamerun / Zentralafrika / Gabun 2003, OmU engl., 93 Min.

Ein Film über die Schwierigkeit selbst für einen Menschen mit den besten Intentionen, andere Kulturen zu erkennen und zu respektieren.

Zu Beginn des Films kurze Einführung durch Ute Fendler

23.10 23.25 Uhr     -Pause-

23.25 Uhr
Sud Pralad / Tropical Malady
Regie: Apichatpong Weerasethakul, Thailand / F / D 2004, OmU dt., 118 Min.

Eine Mischung aus Fiebertraum und spiritueller Selbstfindung im thailändischen Dschungel: Die Protagonisten machen Grenzerfahrungen im Zwischenreich von Mensch, Tier und Natur.

Zu Beginn des Films kurze Einführung durch Ute Fendler

Donnerstag, 18.12.2008, 19.00 Uhr, Simón-Bolívar-Saal

Themenschwerpunkt Tropen

Vortrag

Nikolai Grube: Die Selva Maya. Biographie eines tropischen Waldes

Sprache: Deutsch

Vortragsreihe Die Tropen. Ansichten von der Mitte der WeltkugelGrüne Hölle, unendliche natürliche Ressourcen, nie von Menschen betretene Wälder dieses exotische Bild des Urwalds entpuppt sich als europäische Konstruktion, die seiner wechselvollen Geschichte nicht gerecht wird. Ein interdisziplinäres Projekt der Universität Bonn unter Leitung von Prof. Dr. Nikolai Grube erforscht die Beziehungen zwischen Wald und Menschen in der Grenzregion zwischen Mexiko und Guatemala. Nirgendwo sonst in Amerika können die Prozesse des ökologischen Wandels und der menschlichen Nutzung des tropischen Waldes über einen so langen Zeitraum verfolgt werden wie in der Selva Maya mit ihrem Reichtum an archäologischen Zeugnissen und historischen Aufzeichnungen. So differenziert das Ökosystem des Urwalds ist, so unterschiedlich sind auch dessen Bewohner und deren Vorstellungen von der Selva Maya als Landschaft, Ressource und Biosphäre.

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Der Besuch der Veranstaltungen im Ibero-Amerikanischen Institut  ist – wenn nicht anders gekennzeichnet – kostenlos.

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