“Geschlagen, bedroht, erpresst, bestochen” – Investigativer Journalismus in Europa

PRESSEMITTEILUNG

“Geschlagen, bedroht, erpresst, bestochen” – Investigativer Journalismus in Europa

33 Nachwuchsjournalisten aus 24 Ländern für den europäischen M100 Jugend Medien Workshop zum Thema “investigativer Journalismus” ausgewählt

Potsdam, 12. August 2010. Mit spannenden Texten zum Thema “Die Kraft der Vierten Gewalt – Investigativer Journalismus in meinem Land” haben sich in diesem Jahr fast 90 Nachwuchsjournalisten zwischen 18 und 26 Jahren aus 26 europäischen Ländern (u. a. Bulgarien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kosovo, Kroatien, Lettland, Polen, Serbien, Spanien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland und Deutschland) für den M100 Jugend Medien Workshop in Potsdam beworben. 33 Bewerber aus 24 Ländern wurden ausgewählt, um sich vom 23. bis 26. August 2010 in Workshops, Diskussionen und Arbeitsgruppen sowohl theoretisch als auch praktisch mit dem Thema investigativer Journalismus zu beschäftigen.

Investigativer Journalismus ist eine der anspruchsvollsten und schwierigsten journalistischen Formen. Schon deshalb ist die Zahl der Journalisten, die investigativ arbeiten, eher gering. Nicht nur in Deutschland, auch in den übrigen europäischen Ländern. Gerade in jungen Demokratien sind investigativ arbeitende Journalisten zudem nicht nur großen Widerständen, sondern auch Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt. “In Bulgarien trifft oft das System “Töte den Boten” zu”, schreibt die 21-jährige Veselina Foteva aus Sofia in ihrem Bewerbungstext. “Einige der besten investigativen Journalisten wurden mit Säure überschüttet, geschlagen, bedroht, erpresst, bestochen. Diese Drohungen gibt es in der ganzen Welt, aber in Bulgarien bleiben die Täter meist unentdeckt. So stellt sich einem die Frage: ist es das Risiko wirklich wert, nach der Wahrheit zu suchen?” In Frankreich werden investigative Journalisten zwar nicht körperlich bedroht, dennoch zeige der Beru!
fszweig große Schwäche
n, konstatiert der 24-jährige Thomas Seymat aus Villeurbanne bei Lyon. Das liege vor allem an gewissen “engen Verbindungen – manche würden betrügerische Absprache sagen – zwischen politischen und wirtschaftlichen Eliten mit Chefredakteuren, die dann ihre Mitarbeiter dazu anhalten, keine Artikel zu schreiben, die einen ihrer Freunde ans Messer liefern könnte.”

In Potsdam werden die Teilnehmer Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen und sowohl ihr theoretisches als auch praktisches Wissen zu vertiefen. Die vier Module werden von professionellen und renommierten investigativen Journalisten geleitet – Hans-Martin Tillack “stern”, Jörg Schmitt, “Der Spiegel”, Hajo Seppelt, freier Fernsehautor und Marcus Lindemann, (autoren)werk) – und finden in der Electronic Media School in Potsdam-Babelsberg statt.

Kooperationspartner sind die die Deutsche UNESCO-Kommission e.V., Netzwerk Recherche, die European Youth Press und die Electronic Media School. Gefördert wird der Workshop von der Landeshauptstadt Potsdam, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und dem Auswärtigen Amt. Sponsor ist die BMW Stiftung. Der M100 Jugend Medien Workshop ist Bestandteil der internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium, die am 8. September zum Thema “Pressefreiheit in Europa” im Rahmen der Medienwoche@IFA in Potsdam stattfindet.
Weitere Informationen: www.m100potsdam.org

Kontakt:
Dateianhang: Verknüpfte Datei ‘PM_Teilnehmer M100 JMWS.pdf

Sabine Sasse
Project Manager

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