Wir wünschen allen Mitgliedern, Förderern und Freunden des VJJ Berlin-Brandenburg, einen paar erholsame und gesunde Weihnachtsfeiertage 2020 und einen “Guten Rutsch” in ein erfolgreiches Jahr 2021.
Dieses Jahr war in vieler Hinsicht turbulent und wir sind sehr gut durch gekommen, da wir uns auf unsere Mitglieder, Förderer und Freunde verlassen konnten. Wir hoffen, dass dieses Jahr, nicht zu großen Einschnitten in das berufliche und private Leben geführt hat. Die Schliessung von Schulen und Kitas war eine besondere Herausforderung und forderte vielen eine Menge Kraft und Geschicklichkeit im Umgang von Problemen ab. Ich selbst habe für mein Enkelkind im Büro eine Möglichkeit zum Spielen, Lernen und Schlafen eingerichtet und er hat es reichlich genutzt. Finanziell mussten wir, wie viele andere auch, mit großen Einbußen leben und konnten nicht so viele Erasmus-Kurse durchführen wie gewünscht. Erzwungene Verkleinerung der Gruppen durch die EU, von 10 auf 4 Personen pro Kurs, tat sein übriges.
Bei einer Lockerung der Einschränkungen könnte man wieder über eine Weihnachtsfeier oder ein Sommerfest nachdenken.
Mit besten Grüßen
Björn Hensel
Vorstandsvorsitzender VJJ Berlin-Brandenburg im Namen des Verbandes
P.S. Zum Schluß noch eine kleine Kunde über polnische Weihnachtstradition:
Zum Weihnachtsfest müssen 12 Gerichte auf dem Tisch stehen
Kennen Sie die Weihnachtsbräuche in Polen? Bestimmt nicht alle, aber einige sollten Sie doch kennen. Nicht alle altpolnische Traditionen haben bis heute überlebt, aber einige schon. Diese wenigen möchte wir Ihnen heute näher bringen.
In der polnischen Tradition wird der Tannenbaum erst am 24. Dezember geschmückt. Dann sammelt sich die ganze Familie und bereitet das Fest vor. Die Tradition den Tannenbaum zu schmücken fällt meistens den Kindern zu, während die Mütter in der Küche mit den Vorbereitungen des Festessens beschäftigt sind. Der Weihnachtsabend der 24. Dezember ist in Polen ein ganz besonderer Tag.
Hier wird die Tradition langsam von der Fortschritt überholt. Nicht jede Familie pflegt das Schmücken am 24. Dezember und laut der westlichen Tradition wird in einigen Häusern schon ab Mitte Dezember der Weihnachtsbaum aufgestellt. Die feierliche Stimmung wird meistens bis zum 6. Januar gelten. Mindestens bis zum 6. Januar muss der geschmückte Baum im Wohnzimmer stehen bleiben.
In der Tradition sind die Gerüche des Weihnachtsgebäcks oder der Gerichte. Nach der altpolnischen Tradition sollte auf dem Tisch eine ungerade Zahl von Gerichten stehen. Im Laufe der Zeit wurde aus der ungeraden Zahl die gerade Zahl von 12 Gerichten, wie 12 Apostel, bestimmt und bis heute streiten sich die Kenner von Weihnachten ob 13 oder 12 Gerichte auf dem Weihnachtstisch stehen sollten. Bei der ungeraden Zahlen hatte man früher an eine gute Ernte im nächsten Jahr geglaubt. Die Weihnachtsgerichten mussten aus der Ernte der Felder, Wälder und Seen bereitet sein. Das war ein Zeichen für ein glückliches nächstes Jahr. Erst wenn der erste Stern am Himmel erschienen ist, kann die Familie sich an den Weihnachtstisch setzen. Bevor man sich an den Tisch setzt, wird die Oblate gebrochen und die Familie verteilt gegenseitig Wünsche. So beginnt in Polen das Weihnachtsfest in der Familie.
Noch während des Deckens muss unter die Tischdecke Heu gelegt werden. Das schützt das Essen vor dem Verderben und sichert eine gute Ernte. Wenn die Zahl der Gerichten ungerade sein sollte, so sollten am Tisch eine gerade Zahl von Personen sitzen. Am Tisch muss immer ein Platz frei blieben. Der wartet auf einen Unbekannten oder Reisenden, der jederzeit vor der Tür hungrig erscheinen könnte. Man sollte sich auch an diesem Tag nicht streiten, da das bedeutet, das ganze nächste Jahr wird so aussehen. Ein Erkennungsmerkmal von Weihnachten in Polen ist der Karpfen.
Egal ob 12 oder 13 Gerichte, am 24. Dezember dürfen auf dem Tisch folgende Spezialitäten nicht fehlen:
Der rote Borscht also Rotrübensuppe mit Maultaschen. Die klare rote und gut gewürzte Suppe und Maultaschen mit Füllung eröffnen immer das Festessen in Polen. Früher durfte die Füllung nur aus Pilzen und manchmal aus Sauerkraut bestehen. Heute ist auch Fleischfüllung erlaubt. Viele Familien halten sehr an der Tradition und wählen lieber Mautaschen mit Pilzen. Kraut ist auch ein Bestandteil des Weihnachtsessens.
Der Karpfen in verschiedenen Variationen darf nicht auf dem Weihnachtstisch fehlen und ist ein Muss. Gebratener Karpfen mit Kartoffeln, in Gelee, in der Sahne oder anderen Variationen ist das Markenzeichen. Die Jagd nach dem Karpfen beginnt schon einigen Tagen vor Weihnachten. Am Weihnachtstisch wird oft neben Karpfen auch Hering serviert.
Als Nachspeise werden Mohngerichte serviert. Der Mohnkuchen oder -strudel, Mohnnudeln in Großpolen, Pommern, Kujawien oder Schlesien und Kutia Ostpolenspezialität aus Weizen, Honig und Nüssen. Nach dem Essen werden Weihnachtslieder gesunden und die Geschenke verteilt. Die Sternsinger besuchen die Häuser mit Weihnachtsliedern. Um Mitternacht gehen alle zur Mitternachtsmesse, die schon sehr lange eine Tradition zu Weihnachten genießen. Der erste und zweite Weihnachtstag wird im Familienkreis verbracht.
Polen ist trotz eines tiefgreifenden Umbruchs immer noch sehr traditionell. Nicht alle verbringen nach der Tradition Weihnachten. Immer mehr fahren ins Gebirge, jeder verbringt diese Zeit nach eigenem Gusto, die Tradition wird aber überleben.