Wirtschaftskrise? Nicht bei der IFA 2009 in Berlin

Wirtschaftskrise? Nicht bei der IFA 2009 in Berlin

Björn Hensel Redakteur Jourlex/MedienJournal VJJ und Dr. Izabella Ewa Cech Polen News Chefredakteurin Polen

Heißes Sommerwetter in Berlin, kühle Getränke bei der Vorabpressekonferenz zur IFA 2009.
Vom 4.-9. September wird Berlin wieder der Gastgeber der weltgrößten Elektronikmesse sein. Innovationen, Weltpremieren, Konzerte, Live-Shows und Stars hautnah, für so ein großartiges Angebot wird der Besucher ein finanziell adäquates Ticket bezahlen müssen. Weit gefehlt, einer Umfrage zufolge, unter Berlinern und Brandenburgern, wäre ein gefühlter Eintrittskartenpreis von 18 € angemessen, aber der tatsächliche Preis beträgt im Vorverkauf nur 10 €. An der Tageskasse zahlt man 14 € für eine Tageskarte. Zusätzlich gibt es viele Vergünstigungen, wie Schülerticket 5,50 €, Familienticket 29 € und Schulklassenticket 35 € (gilt für die gesamte Klasse incl. Lehrer).
Laut der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik gfu hat sich der ifo Geschäftsklima-Index und der GfK Konsumklima-Index von Juni 2009 (2,7) zum Juli 2009 (3,0) erheblich verbessert. Die Neigung sich Waren anzuschaffen hat sich sogar von einem Negativtrend -26,2 im Juli 2008 auf einen Positivtrend 25,1 im Juli 2009 verändert. Die Einkommenserwartungen stiegen vom Juli 2008 mit -20,0 auf 1,8 im Juli 2009. Der Markt für Consumer Elektronik entwickelt sich stärker als gedacht, da anscheinend die Konsumenten eher ein neues elektronisches Gerät (z.B. Flachbildschirm) anschaffen, als ihr Geld auf der Bank zu deponieren, wo es eventuell für immer verloren geht. Die Umsatzentwicklung wird auf -4% auf 22,4 Mrd. Euro für 2009 von der gfu geschätzt, das entspricht einem höheren Niveau als zur Fußball-WM 2006. Anm. der Redaktion: Dass es der Weltwirtschaft gar nicht so schlecht geht zeigt der Vergleich mit den Wirtschaftsdaten der Jahre 2006 und 2007. Innovationen schaffen Wachstum und neue Märkte. Die Absatzmenge der stationären Unterhaltungselektronik in Europa hat sich in den letzten sechs Jahren verdoppelt von 55 auf 109 Mio. Stück. Die Absatzmenge der mobilen Consumer Electronics in Deutschland hat sich in den letzten sechs Jahren von 28 auf 60 Mio. Stück erhöht. Auf dem Hausgerätemarkt entwickelt sich Deutschland auch deutlich besser als seine europäischen Nachbarn. Es werden Heutzutage 87% Geräte mit A, A+ oder A++ verkauft, 2000 lag dieser Wert noch bei 31%. Energie-Effizienz ist in vielen Ländern der Welt ein erhöhender Kaufanreiz, auf einer Skala von 1-10 erreichte Polen eine 8,5 und Deutschland eine 9,0. 1998 war eine Kaffeemaschine ein Haushaltsgerät. 10 Jahre später ist sie ein Lifestyle-Produkt mit Potenzial, da Kaffee heute in vielen Variationen angeboten wird und in manchen Bereichen als Lebensstil ausgelebt wird. Vorbei sind die Zeiten, wo ein frisch gebrühter Kaffee, auf Knopfdruck aus einer 30.000 DM Maschine in einem Cafe kam. Der Kaffeeautomaten-Markt betrug 2008 in Deutschland 1 Mio. Maschinen mit einem Umsatzvolumen von 381 Mio. Euro. Gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet das eine Umsatzsteigerung x 5 und der Stückzahlsteigerung x 8. Der Consumer Electronics- und Hausgerätemarkt sind bis dato in Deutschland wegen ihrer innovativen Produkte nicht von der Krise betroffen. Das sind positive Aussichten für eine erfolgreiche IFA 2009.
TecWatch@IFA wird es auch in diesem Jahr wieder geben. TecWatch hat maßgeschneiderte inhaltliche Angebote und Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen u.a. industrielle Entscheider, Technikexperten, junge Leute und Technik interessiertes Publikum. Es ist eine wichtige Funktion als Business- und Kommunikationsschnittstelle für die Märkte von Wissenschaft und Forschung. In diesem Jahr erstmals mit Forschungsergebnissen aus dem Bereich Hausgeräte.
In diesem Jahr wird die Zusammenarbeit mit der medienwoche@IFA noch verstärkt und so verzahnt, dass die teilnehmenden Journalisten keine weiten Wege mehr zwischen den Veranstaltungen der IFA und der medienwoche haben.

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