YOU 2010 ein zaghafter Anfang am neuen Messestandort

Björn Hensel

Man hat sich Mühe gegeben den Jugendlichen auf der YOU 2010 einen dem Standort angemessenen Start zu gewährleisten, aber das Loveparade Unglück warf seine langen Schatten voraus. Das Sicherheitskonzept für die Messe war gewöhnungsbedürftig, da die Besucher die in die Messe kamen, nicht mit den gehenden Messebesuchern zusammensoßen sollten, um bei einer eventuellen Massenpanik keine Fluchtmöglichkeit zu verspielen. Für die Zugänglichkeit der Hallen und Events war das nachteilig. Es wurde peinlich genau darauf geachtet, dass keine Staus entstehen, was dazu führte, als würde keine Spontanität aufkommen. Der Ausgangsbereich in der Haupthalle wurde als Medienlounge angepriesen, konnte aber nicht ausreichend genutzt werden, da sie außerhalb der eigentlichen Messe lag und wer sich dort hinbegab konnte nicht mehr auf die Messe zurück. Das machte es uns sehr große Schwierigkeiten unsere Workshops an interessierte Personen zu vermitteln. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr die Messe und das Sicherheitskonzept besser an die Location angepasst sein wird. Trotzdem sind wir nicht unzufrieden. An den 3 Tagen kamen eine große Anzahl von Praktikumssuchende, Lehrer und Projektbetreuer in unseren Standort der Haupthalle und vielen konnte sogar geholfen werden. Wir freuen uns schon auf die nächste YOU 2011 und bedanken uns bei den Durchführenden und Verantwortlichen der Messe Berlin, insbesondere bei Frau Horter, die uns mit Rat und Tat stets zur Seite stand. Großen Dank schulden wir auch unseren Dozenten (die unentgeltlich kamen), Standbetreuern (gegen eine Fahrtkostenpauschale) und helfenden Vorstandsmitgliedern (wie immer ehrenamtlich). Materielle Hilfe erhielten wir, wie im letzten Jahr, durch das Steuerberaterbüro ABAKUS s.c. aus Polen und das Informationsportal Polen News mit Sitz in Berlin. Finanziell wurden die 3 Tage durch den VJJ-BB und einige Vorstandsmitglieder gestemmt.

Hier sind noch 2 Liveberichte von Tania Rollert (Standbetreuerin) über die Messe:

„You“ 2010

01.10.2010

Die Besucherschwärme, 10 minütlich von der U-Bahn ausgespuckt, stauten sich bereits gegen 9 Uhr vor dem Haupteingang des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof. Alle waren gespannt, was die 260 Aussteller der YOU 2010 wohl in diesem Jahr bereit halten würden.

Als dann die Tore geöffnet wurden, füllten sich die Hallen binnen Minuten. Die Jugendlichen wurden empfangen von einer Gruppe Rappern und stürmten dann zu den Ständen. Besondere Aufmerksamkeit erhielten 2 Stände. Von „Gib Aids keine Chance“, vermutlich da dort nach einer Drehung am Glücksrad und der Beantwortung einer Frage u.a. ein paar kostenlose Verhüterlis gewonnen werden konnten und der Stand der „JUSOS“ war sehr begehrt, nicht zuletzt, weil hier eine ganz besondere Bowlingbahn aufgebaut war: Goldene Gartenzwerge reckten ihren rechten Arm nach oben und dienten als Pint des Spieles. Über ihren Köpfen prangte eine Abbildung von Adolf Hitler als Gartenzwerg mit dem Slogan „Nazis raus“, eine radikale Übermittlungsform einer einfachen Botschaft. Offensichtlich ein Mittel der „Linken“, um Jugendliche in ihrer rebellischen Lebensphase für sich zu gewinnen. Direkt gegenüber dieser Attraktion, der Stand des „Schwulen und Lesben – Verbandes“, der jedoch nicht ganz so viel Interesse fand.

Noch so Einiges mehr konnte man an diesem Freitag dort erleben und sehen. In den Hallen fanden sich nicht nur zahlreiche Möglichkeiten sich nach Ausbildungsplätzen umzusehen oder die vielen Sportmöglichkeiten, Parcour, Skateboarding u.v.m zu nutzen, sondern auch die Chance, auf der zaOza-Bühne Stars live und fast kostenlos zu erleben, da der Eintritt ja doch etwas gekostet hat. Am Freitag zeigten sich dort Layla Milou und auch Miss Platnum. Außerdem gab es die Möglichkeit an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen und einen der heiß begehrten Plätze als Background-Tänzer im neuen Video von Nik Dombek („I wanna party“ ) zu ergattern.
Gegen 17 Uhr fand der erste Tag sein Ende, ein gelungener Auftakt.

02.10.2010

Der zweite Tag der Jugendmesse begann um 10 Uhr und wieder war der Andrang groß und die Hallen waren schnell voll.
Der Höhepunkt dieses Tages sollte, ohne Frage, das Konzert von Sido, am Abend auf der zaOza-Bühne, darstellen. Da dieser jedoch erst für den frühen Abend angesetzt war, wurden bis dahin die zahlreichen alternativen Angebote der Messe ausgiebig genutzt.

Einige Besucher versuchten ihr Glück beim Tanzen an der Nintendo-Wii, Andere lauschten den Rhythmen auf der „Hip Hop Charity Jam“, mit welcher sich die Künstler für hilfsbedürftige Kinder einsetzen. Viele bestaunten die Kunststücke der Parcour-Sportler, Inlineskater, Cheerleader und einige der eher unbekannten Sportattraktionen. Der neueste Trend heißt „Hockern“. Klingt ungewöhnlich und das ist es auch! „Hockern“ vereint in sich Jonglieren und Akrobatik und wird durch den Sportler, wie der Name schon sagt, mit einem Hocker ausgeführt. Hier wurde eindrucksvoll bewiesen, dass der Hocker ein ultimatives Allround-Sportgerät sein kann.
Unzählige Möglichkeiten wurden den Jugendlichen auch an diesem Tag geboten und es war für Jeden was dabei.
So klang der zweite Messetag, mit Sidos Musik, aus.

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